Armut in der Primärversorgung II - Kinder und Jugendliche im Fokus

  • Webinar
  • Plattform Event
Datum:
05. Juni 2024 | 18:00 - 20:00 Uhr
Ort:
online via Zoom

Die Folgen der Pandemie sowie der Teuerungskrise sind auch für Kinder und Jugendliche deutlich spürbar. Laut dem aktuellen Sozialbericht 2024 waren im Jahr 2022 rund 353.000 Personen unter 18 Jahren armuts- oder ausgrenzungsgefährdet. Das entspricht 20 Prozent aller Kinder und Jugendlichen in Österreich. 

Armut hat Auswirkungen auf alle Lebensbereiche - auch auf die Gesundheit. Menschen mit niedrigem Einkommen geben dreimal so häufig an, eine schlechte oder sehr schlechte Gesundheit zu haben, als Menschen mittleren Einkommens. Diese sozioökonomischen Unterschiede machen sich bereits während der Kindheit bemerkbar. 

Kinder- und Jugendarmut sind auch in der Primärversorgung deutlich spürbar und stellen Allgemeinmediziner:innen und Fachärzt:innen für Kinder- und Jugendheilkunde sowie weitere in der Primärversorgung tätige Personen verschiedener Gesundheits- und Sozialberufe vor zusätzliche Herausforderungen.

Wie kann ich von Kinder- und Jugendarmut betroffene Patient:innen erkennen? Welche Ansätze gibt es, diese zu unterstützen? Und wie kann ich dieses sensible Thema bei meinen Patient:innen ansprechen?

Antworten auf diese Fragen erhalten Sie von unseren Expert:innen aus Wissenschaft, Praxis und Interessensvertretung sowie von einer betroffenen Mutter.

Folgende Programm- und Diskussionspunkte erwarten Sie:

  • Eröffnung: Relevanz zum Thema (Martin Schenk, Armutskonferenz)
  • Kinderarmut in Österreich – Was ist das? Daten & Fakten (Hanna Lichtenberger, Volkshilfe)
  • Welche Auswirkungen hat Kinder- und Jugendarmut und was bedeutet das Für Eltern und Kinder? (Hanna Lichtenberger, Volkshilfe und Harald Geiger, KinderÄrzteZentrum Dornbirn)
  • Kinderarmut erkennen & ansprechen. Kreative Ansätze, um Kinderarmut zu begegnen. (Hanna Lichtenberger, Volkshilfe)
  • Kinderarmut in der Praxis – ein Erfahrungsbericht. (Harald Geiger, KinderÄrzteZentrum Dornbirn und Ernst Eicher, Gesundheitsnetzwerk Raabtal)
  • Was bedeutet Armut für Familien? Ein Erfahrungsbericht. (Claudia Lettner, betroffene Mutter)
  • Welche Unterstützungsangebote gibt es? (Sabine Haas, GÖG)

Teilnahme

Diese Veranstaltung ist für alle interessierten Personen zugänglich. Eine Mitgliedschaft in der Plattform Primärversorgung ist nicht notwendig. Die Zoom-Zugangsdaten bekommen Sie, als registrierte:r Teilnehmer:in, am Tag der Veranstaltung von uns zugesendet.

Vortragende

Hanna Lichtenberger
ist Historikerin, Sozialwissenschafterin und seit 2019 in der Volkshilfe Österreich tätig. Sie forscht zu Kinder- und Familienarbeit und lehrt an der Universität Wien, der FH Burgenland und der FH Campus Wien.
Geiger Harald
ist Facharzt für Kinder- und Jugendheilkunde und Public Health Wissenschaftler. Er leitet das KinderÄrzteZentrum Dornbirn. Als Mitbegründer der Frühen Hilfen (FH) in Vorarlberg und Österreich ist er im Fachbeirat des Nationalen Zentrums der FH.
Ernst Eicher
ist seit 35 Jahren Hausarzt im Südburgenland. Seine Schwerpunkte sind die biopsychosoziale Medizin in der praktischen Umsetzung und die Wirkfaktorenanalyse. Er ist einer der Gründer:innen des Gesundheitsnetzwerks Raabtal.
Claudia Lettner
ist alleinerziehende Mutter, die aufgrund einer chronischen Erkrankung eines ihrer Kinder von Armut betroffen ist. Als Expertin berichtet sie aus erster Hand von Schwierigkeiten, denen armutsbetroffene Familien in der Primärversorgung tagtäglich begegnen.
Sabine Haas
ist stv. Leiterin der Abteilung „Gesundheit, Gesellschaft und Chancengerechtigkeit“ und des Nationalen Zentrums Frühe Hilfen an der GÖG. Sie befasst sich mit den Themen sozioökonom. Determinanten und gesundheitliche Chancengerechtigkeit.
Das Foto zeigt Martin Schenk.
ist Psychologe, Sozialexperte und stv. Direktor der Diakonie Österreich. Er ist Mitbegründer der Armutskonferenz sowie Lehrbeauftragter an der Fachhochschule Campus Wien.