Zur Stärkung der Primärversorgung werden nach internationalem Vorbild auch in Österreich Forschungsnetzwerke aufgebaut: Kooperationen zwischen wissenschaftlichen Einrichtungen und hausärztlichen Praxen, die gemeinsam forschen. Für diese praxisnahen, anwendungsorientierten Forschungsprojekte veröffentlichte die Plattform Primärversorgung im Frühjahr 2025 einen entsprechenden Call, der über Mittel der Aufbau- und Resilienzfazilität finanziert wird. Das Scientific Advisory Board bewertete alle Einreichungen.
Über eine Projektfinanzierung freuen sich drei Projekte:
AI-assisted Point of Care Ultrasound (POCUS) Learning & Skills-Exchange (AI-PULSE) – Medizinische Universität Innsbruck
Point-of-Care-Ultraschall (POCUS) wird in der Primärversorgung immer wichtiger. Damit der POCUS-Einsatz steigen kann, müssen Allgemeinmediziner:innen entsprechend ausgebildet sein. Im Rahmen des Projekts AI-PULSE wird in Tirol und Vorarlberg ein Forschungspraxennetzwerk gegründet. Zudem wird eine POCUS-Trainingsplattform entwickelt – auch mit Unterstützung von Künstlicher Intelligenz. Ziel ist es, durch diese Trainingsplattform den Einsatz von POCUS in der Primärversorgung zu steigern.
Heat and Extreme Weather Events in Primary Care (HEX-PV) – Paracelsus Medizinische Privatuniversität
Ein Forschungspraxennetzwerk in Salzburg und Kärnten widmet sich im Projekt HEX-PV den Herausforderungen, die der Klimawandel für das Gesundheitswesen darstellt. Ein Forschungsschwerpunkt ist Klimaresilienz: Sind Primärversorger:innen auf Extremwetterereignisse vorbereitet? Nach der Gründung des Forschungspraxennetzwerks werden für ausgewählte Extremwetterereignisse Tools zur Katastrophenvorsorge und -bewältigung in der Primärversorgung entwickelt.
Enhancing Primary Care Research in Austria: Expanding Networks & Exploring Digital Consultations – Medizinische Universität Graz
In der Steiermark wird ein Forschungspraxennetzwerk gegründet, das sich mit digitalen Lösungen für die Gesundheitsversorgung beschäftigt. Bei welchen Fragestellungen erachten Primärversorger:innen und Patient:innen eine digitale Konsultation als sinnvoll? Mit dem Forschungspraxennetzwerk soll ein Katalog entwickelt werden: Er soll Primärversorger:innen und politischen Entscheidungsträger:innen eine Orientierung geben, wann und wie spezifische digitale Lösungen in der Primärversorgung am sinnvollsten eingesetzt werden können.
Call 2026
Ein weiterer Call der Primärversorgungsforschungsfinanzierung ist für Anfang 2026 geplant.