Kennen Sie die Frühen Hilfen? Das kostenlose, aufsuchende Angebot unterstützt Familien in belastenden Lebenssituationen in der Zeit der Schwangerschaft und frühen Kindheit. Primärversorger:innen sind wesentliche Kooperationspartner:innen: Weisen Sie Ihre Patient:innen auf das österreichweit verfügbare Angebot hin!
Hoher Bedarf
Die hohe Nachfrage bestätigt den Bedarf an den Frühen Hilfen: Wie der FRÜDOK-Jahresbericht zeigt, wurden im Jahr 2024 5.081 Familien durch die Frühen Hilfen begleitet, davon 2.816 neu.
Familien wandten sich insbesondere dann an die Frühen Hilfen, wenn sie
- sich überfordert fühlten,
- gesundheitliche/soziale Belastungen hatten oder
- Unterstützung bei administrativen, rechtlichen oder organisatorischen Dingen benötigten.
Dabei erreichen die Frühen Hilfen insbesondere sozioökonomisch benachteiligte Menschen. Im Jahr 2024 waren
- 66 % der begleiteten Familien armutsgefährdet,
- 23 % der Mütter lebten ohne Partner:in,
- 20 % hatten maximal einen Pflichtschulabschluss.
Im Durchschnitt dauerte eine Familienbegleitung 7,8 Monate. Und sie zeigt Wirkung: Die Eltern berichteten von positiven Veränderungen wie zum Beispiel mehr Selbstvertrauen, eine bessere Familienstimmung, sie hatten mehr Verständnis für ihr Kind und eine verbesserte Alltagsstruktur.
E-Learning für Primärversorger:innen
Mehr als die Hälfte der Familien suchte die Frühen Hilfen selbst auf. Die restlichen Familien wurden insbesondere durch Netzwerkpartner:innen wie zum Beispiel Krankenhäuser vermittelt. Auch Primärversorger:innen können entscheidend dazu beitragen, dass Familien frühzeitig Unterstützung erhalten – indem sie Patient:innen auf das Angebot hinweisen.
Auf der Website der Frühen Hilfen steht eine mehrsprachige Sammlung von Flyern, Broschüren und Videos zum Download bereit, z.B. zum Umgang mit weinenden Babys oder dem Stillen. Informationsmaterialien zu den Frühen Hilfen können Sie auch kostenlos über unseren Bestellservice anfordern.
Mit einem neuen E-Learning-Angebot stellt das Nationale Zentrum Frühe Hilfen nun auch ein digitales Fortbildungsformat zur Verfügung, das Primärversorger:innen über Evidenz, Nutzen und Eckpunkte der Frühen Hilfen informiert. Die Teilnahme wird mit Fortbildungspunkten anerkannt.