Mit Stand März 2025 gibt es österreichweit 84 Primärversorgungseinheiten, davon 12 Kinder-PVE. Eine interaktive PVE-Landkarte zeigt die aktuellen Standorte aller PVE in Österreich.
Wie kam es zum PVE-Gründungstrend?
Im Jahr 2014 wurde die österreichische Primärversorgungslandschaft um das neue Organisationsmodell der Primärversorgungseinheit (PVE) erweitert. In einer PVE arbeiten Allgemeinmediziner:innen und/oder Fachärzt:innen für Kinder- und Jugendheilkunde, diplomierte Gesundheits- und Krankenpflegepersonen, Ordinationsassistenz und Angehörige weiterer Gesundheits- und Sozialberufe in einem Team zusammen. Neben der Versorgung akuter und chronischer Erkrankungen stehen Gesundheitsförderung, Prävention sowie psychosoziale Gesundheit im Fokus des Leistungsangebots einer PVE.
Die erste Primärversorgungseinheit Österreichs wurde 2015 in Wien gegründet. Mit der Veröffentlichung des Primärversorgungsgesetzes (PrimVG) im Jahr 2017 begann die kontinuierlich positive Entwicklung der Anzahl an Primärversorgungseinheiten.
Steiler Anstieg durch Förderungen ...
Seit der Einführung von Gründungsförderungen im Rahmen der Aufbau- und Resilienzfazilität (RRF) der Europäischen Union hat sich die Zahl der PVE-Gründungen deutlich erhöht. Im Rahmen dieses Paketes fließen Gelder direkt in die Attraktivierung und Förderung der Primärversorgung: PVE-Gründungen werden genauso gefördert wie bestehende PVE und Vertragsgruppenpraxen sowie selbstständige Ambulatorien für Allgemeinmedizin sowie Kinder- und Jugendheilkunde. Auch die Plattform Primärversorgung konnte durch die RRF-Förderungen etabliert werden: Sie setzt Maßnahmen zur Attraktivierung der Primärversorgung und ermöglicht einen kontinuierlichen, strukturierten und österreichweiten Erfahrungsaustausch.
... und durch Gesetze
Eine weitere positive Entwicklung zeigte sich nach den Novellierungen des Primärversorgungsgesetzes: Seit 2023 ist die PVE-Gründung einfacher und schneller möglich. Außerdem ist es seither rechtlich erlaubt, Primärversorgungseinheiten für die teambasierte Primärversorgung für Kinder und Jugendliche zu gründen – sogenannte Kinder-PVE.
Was ist geplant?
Die Standorte von Primärversorgungseinheiten werden im Regionalen Strukturplan Gesundheit (RSG) des jeweiligen Bundeslandes festgelegt. Bis 2025 sind insgesamt 133 PVE in den RSG der Bundesländer geplant.
Zielwerte gem. den regionalen Strukturplänen bis 2025 | |
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Burgenland | 3 |
Kärnten | 5 |
Niederösterreich | 20 |
Oberösterreich | 25 |
Salzburg | 5 |
Steiermark | 30 |
Tirol | 6 |
Vorarlberg | 3 |
Wien | 36 |
Österreich | 133 |